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Energiemesse RENEXPO beginnt morgen

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Aus der Regionalmesse “Bayern Regenerativ”, die 2000 zum ersten Mal stattfand, hat sich in 12 Jahren die Internationale Energiemesse und Kongress RENEXPO entwickelt. Zum 13. Mail öffnet sie vom 27. bis 30. September 2012 an der Messe Augsburg ihr Pforten. Fachbesucher und Endverbaucher finden dort Informationen zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.

Ein Highlight der diesjährigen Messe sind Energie-Plus-Gebäude, die mehr Energie produzieren, als darin verbraucht wird. Der Überschuss wird entweder gespeichert, um den Strom zu einem späteren Zeitpunkt – etwa zum Laden von Elektrofahrzeugen – zu verbrauchen oder ins Stromnetz eingespeist. Die so gepufferte Energie bietet nicht nur eine Einnahmequelle für die Eigentümer, sondern entlastet auch das Stromnetz von Produktionsspitzen, wie sie bei der Photovoltaik in dem Mittagszeiten üblich sind. Energie-Plus-Gebäude können so einen Beitrag zu Energiewende leisten. Sie kombinieren dezentrale Produktion mit dezentraler Speicherung und können so dazu beitragen den Ausbau der Stromnetze im Rahmen zu halten.

Plus-Energie-Gebäude als dezentrale Energiespeicher

Dass so ein dezentraler Stromspeicher keine Zukunftsmusik ist, zeigt die Lechwerke AG, mit einem Pilotprojekt in der Region, das auf der Pressekonferenz am vergangen Freitag vorgestellt wurde. In einem Wohnhaus wird der überschüssige Strom, den die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert genutzt, um einen Batteriespeicher zu laden und um eine Wärmepumpe zu betrieben, die einen Heizungspufferspeicher auflädt. Die Wärmeenergie wird zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb des Hauses genutzt. Der gepufferte Strom kann ebenfalls im Gebäude verwendet werden und spart damit Kosten beim Strombezug wenn zu wenig Sonne scheint, um den eigenen Strombedarf zu decken. Denkbar ist aber auch, ihn zeitversetzt ins Stromnetz einzuspeisen. Für die Stromversorger würden sich dadurch zwei Verteile ergeben. Einerseits werden die Produktionsspitzen geglättet und andererseits stünde auch in Nacht erneuerbar produzierter Strom zur Verfügung, der nicht übers Stromnetz transportiert werden muss.

Leider sind solche Installationen noch relativ teuer und rentieren sich nicht in dem Maße, wie es reine Einspeiseanlagen tun. Eine Akku, wie er bei dem Pilotprojekt zum Einsatz kommt, kostet rund € 27.000, für die es keine Zuschüsse oder Vergünstigungen gibt, hinzu kommt, dass durch die Speicherung Energie verloren geht. Im konkreten Fall waren das in den ersten vier Monaten, in denen die Auswertung jetzt läuft, 14,5%. Wirtschaftlich betrieben wird die Anlage trotzdem, da sie trotzdem knapp 90% der Energie einspeist und nur 10,6% Eigenverbrauch sind. Trotzdem wäre es wünschenswert, wenn solche dezentrale Speicher gefördert würden, entweder über öffentliche Gelder oder durch die EVU selbst, die Strompuffer zum Management der Stromnetze einsetzen können.

Pressemeldung der REECO GmbH:

Die Energiewende managen – Energie Plus Gebäude auf dem Vormarsch

Energiemesse RENEXPO® öffnet morgen in Augsburg ihre Tore

Die Umsetzung der Energiewende im Kleinen wie im Großen erfordert großes innovatives Potential. Die RENEXPO® greift vom 27. bis 30. September 2012 in der Messe Augsburg die bayerischen Energiethemen auf und präsentiert dabei eine einzigartige Mischung aus Innovationen, aktuellen Trends und praktikablen Lösungen – nicht nur aus bayerischen Landen. Besonders deutlich wird die Herausforderung der Energiewende am Konzept des Energie Plus Gebäudes, ein Schwerpunkt der diesjährigen RENEXPO®.

Ein Haus, mit dem ich nicht nur Energie und bares Geld sparen kann, sondern auch mehr Energie erzeuge als ich verbrauche – Zukunftsmusik? Nein! Man muss nur wissen, wie man innovative Technologien der Erneuerbaren Energien mit modernen Gebäudesystemen kombiniert. Die 13. RENEXPO®, die am morgigen Donnerstag in der Messe Augsburg ihre Tore öffnet, zeigt, was schon jetzt und in Zukunft möglich ist. Das Energie Plus Gebäude als Strom- und Wärmelieferant wird ein neuer Schwerpunkt der viertägigen Veranstaltung in Augsburg sein. Die Idee dahinter: Die überschüssige Energie, die das Haus erzeugt, wird gespeichert und kann somit beispielsweise Elektrofahrzeuge auftanken oder über Smart Grids ins Stromnetz eingespeist werden.

Gemäß EU-Gebäuderichtlinie müssen alle neuen Gebäude ab 2020 durch entsprechend hohe Energieeffizienzstandards und Einsatz dezentraler erneuerbarer Energieträger „nahezu energieautark“ sein. Bezeichnungen wie Energie Plus Gebäude, Plus-Energiehaus oder EnergiehausPlus, PassivhausPlus, Nullenergiehaus oder Nullemissionshaus kommen daher immer mehr in Mode. Seitens des Bundesbauministeriums wurde mit dem EffizienzhausPlus ein neuer Begriff für das Gebäudekonzept kreiert. Es ist eine Fortschreibung des Begriffes aus der KfW-Förderung und soll die Festlegung des zukünftigen Standards frühzeitig sichern.

Dieter Herz von der Herz & Lang GmbH in Weitnau, Bayern ist ein Experte für energieeffizientes Bauen und äußert sich im Rahmen der RENEXPO® zu diesem neuen Gebäudekonzepte: “Die Idee des EnergiePlus Gebäudes und dessen Umsetzung in die Praxis ist in Deutschland nicht neu! Wer ein Passivhaus zusammen mit dem Erneuerbaren Energie Einspeise Gesetz EEEG baut und die Süddachfläche für eine Photovoltaikanlage nutzt, kann diesen Standard bereits heute schon erreichen. Das kostet nicht mehr, sondern das EEEG trägt sogar zur Finanzierung des Gebäudes bei, da sich die Anlage in der Regel durch die sichere Einspeisevergütung früher refinanziert, als das Gebäude finanziert ist”

Da der Standard eines sogenannten EffizienzhausPlus bisher nicht klar definiert wurde und keine objektive Zertifizierung vorlag, gibt es keine reellen Zahlen, wie viele dieser Gebäude in der EU oder in Deutschland bestehen. Der Entwurf der Bundesregierung sieht den Begriff für Gebäude vor, die einen Primärenergie- und einen Endenergiebedarf jeweils

Ein Problem im Forschungsvorhaben EffizienzhausPlus des Bundes sieht Dieter Herz in der Definition des Endenergiebedarfes: "Bleibt dies im Konzept wie geplant, wird ein nicht mit Wärmepumpen beheiztes Gebäude den Plusstandard nicht erreichen können", so Herz. Der Grund liegt an der Leistungszahl von Wärmepumpen, die ihren Gesamtenergiebedarf (Strom und Umweltwärme) um den Faktor der Leistungszahl (3-4) reduzieren können, da nur der Strom als Endenergie zählt. Dass im Gegenzug nur ca. ein Drittel der im Kraftwerkmix vorhandenen Primärenergie zur Stromerzeugung am Gerät zur Verfügung steht, wird dabei nicht berücksichtigt. Von der Herz & Lang GmbH wurden bereits eine Reihe von zertifizierten Passivhäusern, mit Photovoltaik auf der Süddachseite bilanziert. Dabei wurde festgestellt, dass die Wärmepumpe-beheizten Gebäude im Primärenergiebedarf schlechter abschnitten, als die mit Holz beheizten. Im Endenergiebedarf schnitten die mit Holz beheizten Gebäude durch den fehlenden Leistungszahlfaktor wesentlich schlechter ab, womit keines den heute definierten EffizienzhausPlus-Standard erreichte. Nachhaltiges Heizen mit Holz würde damit gehemmt, beziehungsweise verhindert, das Heizen mit Strom jedoch stark gefördert.

Ein weiteres Problem in der aktuellen Forschung sieht Dieter Herz darin, dass die KfW-Effizienzhausstandards und nicht der Passivhausstandard als Richtgröße herangezogen werden und damit ein mehrfach höherer Heizwärmebedarf toleriert wird. Sobald aber mehr als nur die Süddachfläche zur Stromerzeugung des EnergiePlus-Konzeptes notwendig ist, wird die wirtschaftliche Umsetzung sehr schwierig, da auf Nebengebäude und Fassaden ausgewichen werden muss. Umso aufwändiger wird es, wenn der erzeugte Strom gespeichert und für ein Auto genutzt werden soll. "Es besteht Handlungs- und Diskussionsbedarf zum Thema, deshalb ist die RENEXPO® eine wertvolle Plattform, um die Umsetzung der Energiewende, gerade auch im Gebäudebereich, sinnvoll zu gestalten", betont Herz. Im Rahmen der RENEXPO® wird das Energie Plus Gebäude auch im "1. Workshop EnergiePlusHaus" in Zusammenarbeit mit der Herz & Lang GmbH vertieft.

Rund 320 Hersteller, Dienstleistungsunternehmen und Handwerksbetriebe präsentieren bei der Bayerischen Landesenergiemesse RENEXPO® für volle vier Tage ein Potpourri aus bayerischer Energie und bieten Hilfestellungen im Dschungel der Begriffe und Möglichkeiten rund um die Energiewende. Führende bayerische Verbände, Institutionen und eine Vielzahl an in Bayern ansässigen Herstellern und Dienstleistungsbetrieben zeigen, was Bayern in Punkto erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu bieten hat. "Auch in diesem Jahr wird die RENEXPO® ihrem Ruf als Chancen-Messe für Fachbesucher, wie auch Endverbraucher gerecht“, freut sich Projektleiterin Diana Röhm. Eine besondere Stärke der RENEXPO® ist ihr Dienstleistungscharakter: Fachbesucher, wie auch Privatleute erhalten individuell zugeschnittene
Lösungsangebote und unabhängige Vergleichsmöglichkeiten mit Hilfe von beispielsweise kostenlosen Energieberatungen, Unterstützung bei Förderung und Finanzierung oder Informationen zu aktuellen Trends und Produkten. Die Schirmherrschaft der Messe übernehmen die Bayerischen Staatsminister Helmut Brunner, Dr. Marcel Huber und Martin Zeil.

Die RENEXPO® ist Donnerstag bis Samstag von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr, am Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt am Donnerstag und Freitag 18,00 €, ermäßigt 10 ,00 €, am Samstag und Sonntag 10,00 €, ermäßigt 5,00 €.
Weitere Informationen zu Messe unter www.renexpo.de


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